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     LiteratureFairy Tales Wilhelm Hauff: The Story of the False Prince

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  Seite 28: Die Geschichte vom falschen Prinzen (The Story of the False Prince)



deutscher Text                                                  
 

»Was willst du, Schrecklicher?« rief der Grieche aus, als die Erscheinung noch immer reglos auf der Schwelle stand. »Weiche schnell von hinnen, dass ich dir nicht fluche!«

»Zaleukos!« sprach eine bekannte Stimme unter der Larve hervor. »Zaleukos! So empfängst du deinen Gastfreund?« Der Sprechende nahm die Larve ab, schlug den Mantel zurück; es war Selim Baruch, der Fremde.

Aber Zaleukos schien noch nicht beruhigt, ihm graute vor dem Fremden; denn nur zu deutlich hatte er in ihm den Unbekannten von der Ponte vecchio erkannt; aber die alte Gewohnheit der Gastfreundschaft siegte; er winkte schweigend dem Fremden, sich zu ihm ans Mahl zu setzen.

Ich errate deine Gedanken«, nahm dieser das Wort, als sie sich gesetzt hatten. »Deine Augen sehen fragend auf mich - ich hätte schweigen und mich deinen Blicken nie mehr zeigen können, aber ich bin dir Rechenschaft schuldig, und darum wagte ich es auch, auf die Gefahr hin, dass du mir fluchtest, vor dir in meiner alten Gestalt zu erscheinen. Du sagtest einst zu mir: Der Glaube meiner Väter befiehlt mir, ihn zu lieben, auch ist er wohl unglücklicher als ich; glaube dieses, mein Freund, und höre meine Rechtfertigung!

 

Vokabular  
  der Grieche = Greek
  reglos = motionless
  die Schwelle = treshold
  fluchen = to curse
  sich grauen vor = to be afraid of
  siegen = to win
  die Gastfreundschaft = hospitality
  Rechenschaft schuldig sein = to owe an explanation
  die Rechtfertigung = justification

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