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     LiteratureFairy Tales Wilhelm Hauff: The History of the Little Mouk

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  Seite 07: Die Geschichte vom kleinen Muck (The History of the Little Mouk)



deutscher Text English text
 

Der kleine Muck, dem der Katzenbrei geschmeckt hatte, willigte ein und wurde also der Bedienstete der Frau Ahavzi. Er hatte einen leichten, aber sonderbaren Dienst. Frau Ahavzi hatte nämlich zwei Kater und vier Katzen, diesen musste der kleine Muck alle Morgen den Pelz kämmen und mit köstlichen Salben einreiben; wenn die Frau ausging, musste er auf die Katzen Achtung geben, wenn sie aßen, musste er ihnen die Schüsseln vorlegen, und nachts musste er sie auf seidene Polster legen und sie mit samtenen Decken einhüllen. Auch waren noch einige kleine Hunde im Haus, die er bedienen musste, doch wurden mit diesen nicht so viele Umstände gemacht wie mit den Katzen, welche Frau Ahavzi wie ihre eigenen Kinder hielt. Übrigens führte Muck ein so einsames Leben wie in seines Vaters Haus, denn außer der Frau sah er den ganzen Tag nur Hunde und Katzen.
Eine Zeitlang ging es dem kleinen Muck ganz gut; er hatte immer zu essen und wenig zu arbeiten, und die alte Frau schien recht zufrieden mit ihm zu sein, aber nach und nach wurden die Katzen unartig, wenn die Alte ausgegangen war, sprangen sie wie besessen in den Zimmern umher, warfen alles durcheinander und zerbrachen manches schöne Geschirr, das ihnen im Weg stand. Wenn sie aber die Frau die Treppe heraufkommen hörten, verkrochen sie sich auf ihre Polster und wedelten ihr mit den Schwänzen entgegen, wie wenn nichts geschehen wäre. Die Frau Ahavzi geriet dann in Zorn, wenn sie ihre Zimmer so verwüstet sah, und schob alles auf Muck, er mochte seine Unschuld beteuern, wie er wollte, sie glaubte ihren Katzen, die so unschuldig aussahen, mehr als ihrem Diener.

 

Little Mouk, who had liked the cat's porridge, agreed and became servant of Mrs. Ahavzi. Here his duties were light, but rather monotonous. Ahavzi had six cats, and every morning Mouk had to comb out their fur and rub them with costly ointment; at night he had to lay them on silken cushions and cover them with beautiful embroideries. He had also to attend to a little dog, though there was less fuss made about its comfort. Mrs. Ahavzi loved the cats like her own children.
Apart from that little Mouk lived as solitary as in his fathers house, because beside the woman he only saw dogs and cats.





For some time Mouk was quite happy, for he had plenty to eat and little to do. Then he began to feel tired of it all. When Ahavzi went out for a walk, the cats were very troublesome; they raced round and round the room as if possessed, threw things down and broke several beautiful goblets which were in their way. But when they heard their mistress returning they became quite well-behaved again, and as if they never thought of mischief. And when Ahavzi saw her room in such disorder, she threw all the blame on little Mouk, scolded or beat him, no matter how much he protested his innocence. She believed her cats more than her servant.s


Vokabular  
  kämmen = to comb
  der Pelz = fur
  einreiben = to rub
  seiden = silky
  die Decke = quilt
  eine Zeit lang (neue Rechtschreibung) = for a time
  schieben auf = to blame

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