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Literature: Goethe - Das Märchen

  Seite 8: J. W. von Goethe: Das Märchen



deutscher Text English text
 

Sie würden sich vergebens bemühen, versetzte die Schlange, denn wenn Sie ihn ach selbst an dem diesseitigen Ufer anträfen, so würde er Sie nicht einnehmen; er darf jedermann herüber, niemand hinüber bringen. � Da haben wir uns schön gebettet! Gibt es denn kein anderes Mittel, über das Wasser zu kommen? � Noch einige, nur nicht in diesem Augenblick. Ich selbst kann die Herren übersetzen, aber erst in der Mittagsstunde. � Das ist eine Zeit, in der wir nicht gerne reisen. � So können Sie abends auf dem Schatten des Riesen hinüberfahren. � Wie geht das zu? � Der große Riese, der nicht weit von hier wohnt, vermag mit seinem Körper nichts; seine Hände heben keinen Strohhalm, seine Schultern würden kein Reisblatt tragen; aber sein Schatten vermag viel, ja alles. Deswegen ist er beim Aufgang und Untergang der Sonne am mächtigsten, und so darf man sich abends nur auf den Nacken seines Schattens setzen, der Riese geht alsdann sachte gegen das Ufer zu und der Schatten bringt den Wanderer über das Wasser hinüber. Wollen Sie aber um Mittagszeit sich an jener Waldecke einfinden, wo das Gebüsch dicht ans Ufer stößt, so kann ich Sie übersetzen und der schönen Lilie vorstellen; scheuen Sie hingegen die Mittagshitze, so dürfen Sie nur gegen Abend in jener Felsenbucht den Riesen aufsuchen, der sich gewiß recht gefällig zeigen wird.

 

"Your wish is vain," answered the Dragon; "for, even were you to meet him on this bank, he would refuse to take you; as, though he can convey passengers to this side of the stream, he can carry no one back."
"Bad news, indeed! But are there no other means of crossing the river?"
"There are, but not at this moment: I myself can take you over at mid-day." "That is an hour," replied the Will-o'-the-wisps, "when we do not usually travel." "Then, you had better postpone your intention till evening, when you may cross in the Giant's shadow." "How is that managed?" they inquired. "The Giant," replied the Dragon, "who lives hard by, is powerless with his body: his hands are incapable of raising even a straw, his shoulders can bear no burden; but his shadow accomplishes all for him. For this reason he is most powerful at sunrise and at sunset. At the hour of evening the Giant will approach the river softly; and, if you place yourself upon his shadow, it will carry you over. Meet me at mid-day at the corner of the wood, where the trees hang over the river, when I myself will take you across, and introduce you to the beautiful Lily. Should you, however, shrink from the noonday heat, your only alternative is to apply to the Giant, when evening casts its shadows around; and he will no doubt prove obliging."


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