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Literature: Goethe - Das Märchen

  Seite 23: J. W. von Goethe: Das Märchen



deutscher Text English text
 

Unter diesen Gesprächen sahen sie von ferne den majestätischen Bogen der Brücke, der von einem Ufer zum anderen hinüber reichte, im Glanz der Sonne auf das wunderbarste schimmern. Beide erstaunten, denn sie hatte dieses Gebäude noch nie so herrlich gesehen. Wie! rief der Prinz; war sie nicht schön genug, als sie vor unseren Augen wie von Jaspis und Prasem gebaut dastand? Muß man nicht fürchten sie zu betreten, da sie aus Smaragd, Chrysopras und Chrysolith mit der anmutigsten Mannigfaltigkeit zusammengesetzt erscheint? Beide wußten nicht die Veränderung, die mit der Schlange vorgegangen war: denn die Schlange war es, die sich jeden Mittag über den Fluß hinüber bäumte und in Gestalt einer kühnen Brücke dastand. Die Wanderer betraten sie mit Ehrfurcht und gingen schweigend hinüber.

 

So discoursing, they observed at a distance the majestic arch of the bridge, which stretched from one bank of the river to the other, and shone splendidly in the beams of the sun. Both were astonished at the sight, as they had never before seen it so resplendent. "What!" cried the Prince, "was it not sufficiently beautiful before, with its decorations of jasper and opal? Can we now dare to pass over it, constructed as it is of emerald and chrysolite of varied beauty?" Neither had any idea of the change which the Dragon had undergone; for in truth it was the Dragon, whose custom it was at mid-day to arch her form across the stream, and assume the appearance of a beauteous bridge, which travellers crossed with silent reverence.


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