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     LiteratureFairy Tales Die Gebrüder Grimm: Das tapfere Schneiderlein

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  Seite 9: Das tapfere Schneiderlein (The Brave Little Tailor)



deutscher Text English text
 

Das Schneiderlein zog weiter, immer seiner spitzen Nase nach. Nachdem es lange gewandert war, kam es in den Hof eines königlichen Palastes, und da es Müdigkeit empfand, so legte es sich ins Gras und schlief ein. Während es da lag, kamen die Leute, betrachteten es von allen Seiten und lasen auf dem Gürtel »Siebene auf einen Streich.«
»Ach«, sprachen sie, »was will der große Kriegsheld hier mitten im Frieden? Das muß ein mächtiger Herr sein.« Sie gingen und meldeten es dem König und meinten, wenn Krieg ausbrechen sollte, wäre das ein wichtiger und nützlicher Mann, den man um keinen Preis fortlassen dürfte. Dem König gefiel der Rat, und er schickte einen von seinen Hofleuten an das Schneiderlein ab, der sollte ihm, wenn es aufgewacht wäre, Kriegsdienste anbieten.
Der Abgesandte blieb bei dem Schläfer stehen, wartete, bis er seine Glieder streckte und die Augen aufschlug, und brachte dann seinen Antrag vor.
»Eben deshalb bin ich hierhergekommen«, antwortete das Schneiderlein, »ich bin bereit, in des Königs Dienste zu treten.« Also ward er ehrenvoll empfangen und ihm eine besondere Wohnung angewiesen.

  The little tailor went onwards, always following his own pointed nose. After he had walked for a long time, he came to the courtyard of a royal palace, and as he felt weary, he lay down on the grass and fell asleep. Whilst he lay there, the people came and inspected him on all sides, and read on his girdle, "Seven at one stroke." "Ah," said they, "What does the great warrior here in the midst of peace? He must be a mighty lord." They went and announced him to the King, and gave it as their opinion that if war should break out, this would be a weighty and useful man who ought on no account to be allowed to depart. The counsel pleased the King, and he sent one of his courtiers to the little tailor to offer him military service when he awoke. . The ambassador remained standing by the sleeper, waited until he stretched his limbs and opened his eyes, and then conveyed to him this proposal. "For this very reason have I come here," the tailor replied, "I am ready to enter the King's service." He was therefore honorably received and a special dwelling was assigned him.

Vokabular  
  weiterziehen = to go on
  immer der Nase nach = to follow one's own pointed nose
  Müdigkeit empfinden = to be tired
  das Gras = grass
  der Kriegsheld = warrior
  der Rat = councel
  die Hofleute = courtiers
  der Abgesandte = ambassador
  die Glieder strecken = to stretch the limbs

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