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     LiteratureFairy Tales Die Gebrüder Grimm: The True Sweethearts

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  Seite 11: Die wahre Braut (The True Sweethearts)



deutscher Text English text
 

Bald darauf sollte an dem Hofe des Königs drei Tage lang ein großes Fest gefeiert werden, und das ganze Land ward dazu eingeladen. »Nun will ich das letzte versuchen,« dachte das Mädchen, und als der Abend kam, ging es zu dem Stein, unter dem es seine Schätze vergraben hatte. Sie holte das Kleid mit den goldnen Sonnen hervor, legte es an und schmückte sich mit den Edelsteinen. Ihre Haare, die sie unter einem Tuch verborgen hatte, band sie auf, und sie fielen in langen Locken an ihr herab. So ging sie nach der Stadt und ward in der Dunkelheit von niemand bemerkt. Als sie in den hell erleuchteten Saal trat, wichen alle voll Verwunderung zurück, aber niemand wusste, wer sie war. Der Königssohn ging ihr entgegen, doch er erkannte sie nicht. Er führte sie zum Tanz und war so entzückt über ihre Schönheit, dass er an die andere Braut gar nicht mehr dachte. Als das Fest vorüber war, verschwand sie im Gedränge und eilte vor Tagesanbruch in das Dorf, wo sie ihr Hirtenkleid wieder anlegte.

Am andern Abend nahm sie das Kleid mit den silbernen Monden heraus und steckte einen Halbmond von Edelsteinen in ihre Haare. Als sie auf dem Fest sich zeigte, wendeten sich alle Augen nach ihr, aber der Königssohn eilte ihr entgegen, und ganz voll Liebe erfüllt tanzte er mit ihr allein und blickte keine andere mehr an. Ehe sie wegging, musste sie ihm versprechen, den letzten Abend nochmals zum Fest zu kommen.

  Soon after this a great festival three days long was to be held at the King's court, and the whole country was invited to it. "Now will I try my last chance," thought the maiden, and when evening came she went to the stone under which she had buried her treasures. She took out the dress with the golden suns, put it on, and adorned herself with the jewels. She let down her hair, which she had concealed under a handkerchief, and it fell down in long curls about her, and thus she went into the town, and in the darkness was observed by no one. When she entered the brightly-lighted hall, every one started back in amazement, but no one knew who she was. The King's son went to meet her, but he did not recognize her. He led her out to dance, and was so enchanted with her beauty, that he thought no more of the other bride. When the feast was over, she vanished in the crowd, and hastened before daybreak to the village, where she once more put on her herd's dress.

Next evening she took out the dress with the silver moons, and put a half-moon made of precious stones in her hair. When she appeared at the festival, all eyes were turned upon her, but the King's son hastened to meet her, and filled with love for her, danced with her alone, and no longer so much as glanced at anyone else. Before she went away she was forced to promise him to come again to the festival on the last evening.


Vokabular  
  verbergen = to hide
  die Locken = curls
  das Gedränge (die Menge) = crowd

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