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Literature: Die Verwandlung

  Seite 6: Die Verwandlung



deutscher Text English Text
  Zunächst wollte er ruhig und ungestört aufstehen, sich anziehen und vor allem frühstücken, und dann erst das Weitere überlegen, denn, das merkte er wohl, im Bett würde er mit dem Nachdenken zu keinem vernünftigen Ende kommen. Er erinnerte sich, schon öfters im Bett irgendeinen vielleicht durch ungeschicktes Liegen erzeugten, leichten Schmerz empfunden zu haben, der sich dann beim Aufstehen als reine Einbildung herausstellte, und er war gespannt, wie sich seine heutigen Vorstellungen allmählich auflösen würden. Daß die Veränderung der Stimme nichts anderes war, als der Vorbote einer tüchtigen Verkühlung, einer Berufskrankheit der Reisenden, daran zweifelte er nicht im geringsten.

Die Decke abzuwerfen war ganz einfach; er brauchte sich nur ein wenig aufzublasen und sie fiel von selbst. Aber weiterhin wurde es schwierig, besonders weil er so ungemein breit war. Er hätte Arme und Hände gebraucht, um sich aufzurichten; statt dessen aber hatte er nur die vielen Beinchen, die ununterbrochen in der verschiedensten Bewegung waren und die er überdies nicht beherrschen konnte. Wollte er eines einmal einknicken, so war es das erste, daß es sich streckte; und gelang es ihm endlich, mit diesem Bein das auszuführen, was er wollte, so arbeiteten inzwischen alle anderen, wie freigelassen, in höchster, schmerzlicher Aufregung. »Nur sich nicht im Bett unnütz aufhalten«, sagte sich Gregor.
 

The first thing he wanted to do was to get up in peace without being disturbed, to get dressed, and most of all to have his breakfast. Only then would he consider what to do next, as he was well aware that he would not bring his thoughts to any sensible conclusions by lying in bed. He remembered that he had often felt a slight pain in bed, perhaps caused by lying awkwardly, but that had always turned out to be pure imagination and he wondered how his imaginings would slowly resolve themselves today. He did not have the slightest doubt that the change in his voice was nothing more than the first sign of a serious cold, which was an occupational hazard for travelling salesmen.

It was a simple matter to throw off the covers; he only had to blow himself up a little and they fell off by themselves. But it became difficult after that, especially as he was so exceptionally broad. He would have used his arms and his hands to push himself up; but instead of them he only had all those little legs continuously moving in different directions, and which he was moreover unable to control. If he wanted to bend one of them, then that was the first one that would stretch itself out; and if he finally managed to do what he wanted with that leg, all the others seemed to be set free and would move about painfully. "This is something that can't be done in bed", Gregor said to himself, "so don't keep trying to do it".


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