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Literature: Die Verwandlung

  Seite 38: Die Verwandlung



deutscher Text English Text
  In den ersten vierzehn Tagen konnten es die Eltern nicht über sich bringen, zu ihm hereinzukommen, und er hörte oft, wie sie die jetzige Arbeit der Schwester völlig erkannten, während sie sich bisher häufig über die Schwester geärgert hatten, weil sie ihnen als ein etwas nutzloses Mädchen erschienen war. Nun aber warteten oft beide, der Vater und die Mutter, vor Gregors Zimmer, während die Schwester dort aufräumte, und kaum war sie herausgekommen, mußte sie ganz genau erzählen, wie es in dem Zimmer aussah, was Gregor gegessen hatte, wie er sich diesmal benommen hatte, und ob vielleicht eine kleine Besserung zu bemerken war. Die Mutter übrigens wollte verhältnismäßig bald Gregor besuchen, aber der Vater und die Schwester hielten sie zuerst mit Vernunftgründen zurück, denen Gregor sehr aufmerksam zuhörte, und die er vollständig billigte. Später aber mußte man sie mit Gewalt zurückhalten, und wenn sie dann rief: »Laßt mich doch zu Gregor, er ist ja mein unglücklicher Sohn! Begreift ihr es denn nicht, daß ich zu ihm muß?«, dann dachte Gregor, daß es vielleicht doch gut wäre, wenn die Mutter hereinkäme, nicht jeden Tag natürlich, aber vielleicht einmal in der Woche; sie verstand doch alles viel besser als die Schwester, die trotz all ihrem Mute doch nur ein Kind war und im letzten Grunde vielleicht nur aus kindlichem Leichtsinn eine so schwere Aufgabe übernommen hatte.

 

For the first fourteen days, Gregor's parents could not bring themselves to come into the room to see him. He would often hear them say how they appreciated all the new work his sister was doing even though, before, they had seen her as a girl who was somewhat useless and frequently been annoyed with her. But now the two of them, father and mother, would often both wait outside the door of Gregor's room while his sister tidied up in there, and as soon as she went out again she would have to tell them exactly how everything looked, what Gregor had eaten, how he had behaved this time and whether, perhaps, any slight improvement could be seen. His mother also wanted to go in and visit Gregor relatively soon but his father and sister at first persuaded her against it. Gregor listened very closely to all this, and approved fully. Later, though, she had to be held back by force, which made her call out: "Let me go and see Gregor, he is my unfortunate son! Can't you understand I have to see him?", and Gregor would think to himself that maybe it would be better if his mother came in, not every day of course, but one day a week, perhaps; she could understand everything much better than his sister who, for all her courage, was still just a child after all, and really might not have had an adult's appreciation of the burdensome job she had taken on.


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