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Literature: Die Verwandlung

  Seite 16: Die Verwandlung



deutscher Text English Text
  Gregor war aber viel ruhiger geworden. Man verstand zwar also seine Worte nicht mehr, trotzdem sie ihm genug klar, klarer als früher, vorgekommen waren, vielleicht infolge der Gewöhnung des Ohres. Aber immerhin glaubte man nun schon daran, daß es mit ihm nicht ganz in Ordnung war, und war bereit, ihm zu helfen. Die Zuversicht und Sicherheit, mit welchen die ersten Anordnungen getroffen worden waren, taten ihm wohl. Er fühlte sich wieder einbezogen in den menschlichen Kreis und erhoffte von beiden, vom Arzt und vom Schlosser, ohne sie eigentlich genau zu scheiden, großartige und überraschende Leistungen. Um für die sich nähernden entscheidenden Besprechungen eine möglichst klare Stimme zu bekommen, hustete er ein wenig ab, allerdings bemüht, dies ganz gedämpft zu tun, da möglicherweise auch schon dieses Geräusch anders als menschlicher Husten klang, was er selbst zu entscheiden sich nicht mehr getraute. Im Nebenzimmer war es inzwischen ganz still geworden. Vielleicht saßen die Eltern mit dem Prokuristen beim Tisch und tuschelten, vielleicht lehnten alle an der Türe und horchten.

Gregor schob sich langsam mit dem Sessel zur Tür hin, ließ ihn dort los, warf sich gegen die Tür, hielt sich an ihr aufrecht - die Ballen seiner Beinchen hatten ein wenig Klebstoff - und ruhte sich dort einen Augenblick lang von der Anstrengung aus. Dann aber machte er sich daran, mit dem Mund den Schlüssel im Schloß umzudrehen. Es schien leider, daß er keine eigentlichen Zähne hatte, - womit sollte er gleich den Schlüssel fassen? - aber dafür waren die Kiefer freilich sehr stark; mit ihrer Hilfe brachte er auch wirklich den Schlüssel in Bewegung und achtete nicht darauf, daß er sich zweifellos irgendeinen Schaden zufügte, denn eine braune Flüssigkeit kam ihm aus dem Mund, floß über den Schlüssel und tropfte auf den Boden.
  Gregor, in contrast, had become much calmer. So they couldn't understand his words any more, although they seemed clear enough to him, clearer than before - perhaps his ears had become used to the sound. They had realised, though, that there was something wrong with him, and were ready to help. The first response to his situation had been confident and wise, and that made him feel better. He felt that he had been drawn back in among people, and from the doctor and the locksmith he expected great and surprising achievements - although he did not really distinguish one from the other. Whatever was said next would be crucial, so, in order to make his voice as clear as possible, he coughed a little, but taking care to do this not too loudly as even this might well sound different from the way that a human coughs and he was no longer sure he could judge this for himself. Meanwhile, it had become very quiet in the next room. Perhaps his parents were sat at the table whispering with the chief clerk, or perhaps they were all pressed against the door and listening.

Gregor slowly pushed his way over to the door with the chair. Once there he let go of it and threw himself onto the door, holding himself upright against it using the adhesive on the tips of his legs. He rested there a little while to recover from the effort involved and then set himself to the task of turning the key in the lock with his mouth. He seemed, unfortunately, to have no proper teeth - how was he, then, to grasp the key? - but the lack of teeth was, of course, made up for with a very strong jaw; using the jaw, he really was able to start the key turning, ignoring the fact that he must have been causing some kind of damage as a brown fluid came from his mouth, flowed over the key and dripped onto the floor.

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